Am Dienstag besuchte Angela aus unserem Vorstandsteam die Sitzung des Gemeinderates im Rathaus.
Eine große Zuhörerschaft war anwesend, um zu hören, ob der Bebauungsplan für das von vielen lang ersehnte Baugebiet Tiefeweg in Ubstadt eine weitere Hürde in Richtung Realisierung nimmt. Die in der letzten Offenlage eingegangenen Stellungnahmen wurden vorgestellt. Das Ingenieurbüro führte aus, ob auf die Stellungnahmen eingegangen werden soll oder ob diese nicht berücksichtigt werden müssen. Hierbei war die Argumentation zum Teil widersprüchlich. Einerseits wurde die nicht den Richtlinien entsprechende Gehwegbreite mit „sparsamem Umgang mit Grund und Boden“ begründet. Andererseits wurde der ursprünglich getrennt ausgewiesene Geh- und Radweg in einen gemeinsam zu nutzenden geändert, also verschmälert. Die hierdurch gewonnene Fläche wurde allerdings nicht der Natur zurückgegeben, sondern den angrenzenden Baugrundstücken zugeschieden. Wer regelmäßig radelt, wird bestätigen können, dass gemeinsame Geh- und Radwege oft konfliktbehaftet sind. Im Zuge der angestrebten Verkehrswende hätte man die ursprüngliche Planung beibehalten sollen.
Gar nicht eingegangen wurde auf den Hinweis des Amtes für Umwelt- und Arbeitsschutz, dass sich die Biotopwerte zweier an das Baugebiet angrenzende Biotope durch die Nähe zu den Wohnhäusern verschlechtern dürften – die Walldorfer Haubenlerche lässt grüßen!
Besonders enttäuschend ist, dass sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit gegen eine verpflichtende Begrünung von Dachflächen von Garagen und Nebengebäuden ausgesprochen hat. Die Vorteile von Dachbegrünungen sind vielfältig: sie speichern Wasser, filtern Staub und Lärm, verbessern das Kleinklima, bringen einen kühlenden Effekt bei Hitze.
Selbst Eigentümerin eines begrünten Daches auf angebautem Wohnraum, kann Angela die positiven Effekte bestätigen. Ebenso kann sie berichten, dass das Gründach nahezu keinen Pflegeaufwand bedeutet und mittlerweile ohne Probleme 10 Jahre alt ist.
Umso unverständlicher, dass zumindest für die Nebengebäude im Baugebiet diese Vorgabe nicht beschlossen wurde.
Schon in den früheren Planungsschritten der Baugebietsentwicklung zeigte sich, dass der „Tiefeweg“ weder klimaneutral noch flächenschonend realisiert wird.
Als Fazit ist festzustellen, dass es versäumt wurde, ein zukunftsweisendes Baugebiet zu realisieren.
Wir wünschen uns, dass die Gemeinde bei der Orientierung zum umweltfreundlichen Bauen beratend unterstützt. So können Förderungen genutzt werden, was sowohl den Häuslebauenden als auch unserem Klima zugutekommt.