Durch Zufall ist einem unserer Mitglieder vor ein paar Wochen aufgefallen, dass ein am Ortsrand von Stettfeld stehender Mülleimer von der Gemeindeverwaltung mit einem dringenden Aufruf an die Bevölkerung versehen wurde (siehe Bild).
Offensichtlich wurde an der Stelle mehrfach privater Restmüll (Babywindeln) entsorgt. Dies ist sehr ärgerlich, denn es führt u.a. dazu, dass Hundekotbeutel nicht mehr in dem Eimer entsorgt werden können.
Die Tatsache, dass jemand seinen Hausmüll nicht in der eigenen Mülltonne entsorgt, ließ uns von den Grünen ein paar Überlegungen anstellen:
Familien mit Babys und Kleinkindern haben sehr wahrscheinlich ein höheres Restmüllvolumen, u.a. durch die anfallenden Windeln. Die in den Grundkosten für Müll eingepreiste Anzahl an Restmülltonnen-Leerungen reicht hier vermutlich nicht aus.
Gibt es für Familien einen Windelbonus bei der Berechnung der Restmüllleerungen?
Oder einen Windelzuschuss von der Gemeinde?
Lässt sich derart viel Müll, wie er bei der Verwendung von Einmalwindeln entsteht, eigentlich vermeiden, oder zumindest reduzieren?
In vielen Gemeinden machen Wegwerfwindeln ungefähr 10 % des Restmülls aus!
Alternativen sind verfügbar.
Zum einen gibt es Ökowindeln. Diese sind teilweise kompostierbar, zersetzen sich also mit der Zeit. Allerdings sind diese etwas teurer und zersetzen sich auch nicht vollständig, so dass sie doch in den Restmüll müssen. Aber die Ökobilanz ist besser als bei herkömmlichen Wegwerfwindeln.
Auch die Verwendung von Stoffwindeln wird vielerorts bezuschusst.
Dies wäre eine Option zur Reduzierung des Müllaufkommens und ein großer Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Bei den modernen Stoffwindeln muss lediglich die Einlage aus dünnem Vlies entsorgt werden. Die Stoffwindel selbst kommt in die Waschmaschine. Geschätzt fallen zwei zusätzliche Waschmaschinenladungen pro Woche an.
Dem gegenüber stehen bei der Verwendung der herkömmlichen Einwegwindeln von ca. 35 bis 40 Windeln pro Woche, eine beachtliche Müllmenge.
Zahlreiche Kommunen bieten jungen Familien einen Windelzuschuss an und steigern damit die Attraktivität und Qualität der Wohnortwahl.
Nach unserer Recherche wird in Ubstadt-Weiher bisher ein solcher Zuschuss nicht gewährt. Wir werden den Vorschlag an die Gemeinde herantragen, sich im Sinne der Familienfreundlichkeit über ein solches Bezuschussungsangebot zu beraten.